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Wie Plasmawasser und UV-Licht auf die Gerste kommen

Plasmawasser kommt auf die Gerste

Neubrandenburg, 24. November 2023 – Was braucht es, um Gerstenpflanzen auf dem Versuchsfeld mit plasmabehandeltem Wasser zu besprühen und mit UV-Licht zu beleuchten? Richtig, sowohl technisches als auch physikalisches Know-How und jede Menge Improvisationstalent. Das haben in diesen Tagen Juliane Hüttenrauch, Sarah Katharina Limpächer – beide von der Hochschule Neubrandenburg – und Marco Schneider bewiesen. Ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen sind von enormer Wichtigkeit. Denn wer in der Forschung und in Feldversuchen tätig ist, weiß: Es braucht einen langen Atem.

Plasmawasser und UV-Lampen werden extra zum Feld gebracht

Im Falle des Projektes PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS bedeutet dies, dass zunächst das plasmabehandelte Wasser vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald zum Versuchsfeld geschafft werden muss, damit es dort über eine Parzellenspritze auf die Gerstenpflanzen gelangt. Außerdem ist es notwendig, das Gerät mit den UV-Lampen zum Feld zu bringen. Der Generator wird von Landwirt Marco Schneider von Agrarconcept Schneider vorn an einen Traktor montiert, während an seiner Rückseite die Lampen befestigt werden. Beide Behandlungen finden parallel auf dem Feld statt, denn per ausgeklügeltem Forschungsdesign wissen alle Beteiligten, welche Parzelle womit und wie oft behandelt werden muss.

Physikalische Methoden kommen parallel zum Einsatz

Im Herbst 2023 sind zwei Behandlungsperioden an jeweils drei Tagen auf einzelne Parzellen vorgesehen. Juliane Hüttenrauch übernimmt das Ausbringen des Plasmawassers mit einer handelsüblichen Parzellenspritze, die jedoch ebenfalls akribisch vorbereitet werden muss. „Ich messe mit dem Zollstock den Abstand der Düsen zum Boden. Wir haben vorher berechnet, wie groß dieser Abstand sein muss, um eine bestmögliche Benetzung der Blätter zu erzielen“, erklärt Juliane Hüttenrauch. Sarah Katharina Limpächer und Marco Schneider sind indes auf anderen Parzellen unterwegs. Marco Schneider lenkt den Traktor, an dem das Lampenfeld befestigt ist. Parzellen, die nicht mit UV-Licht geleuchtet werden sollten, werden geschützt, indem die Lampen verborgen werden. Dafür sorgt Sarah Katharina Limpächer, indem sie die Plane befestigt bzw. wieder löst. Wenn es an die UV-Behandlung geht, dann ist eine Schutzausrüstung für die Wissenschaftlerin wichtig, wie zum Beispiel eine große Schutzbrille und die Bedeckung der freien Körperteile.

Analyse steht kommendes Jahr bevor

Im Projekt PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS hat das letzte Forschungsjahr begonnen. Im September war die Gerste gedrillt und nur wenige Wochen später bereits zum ersten Mal behandelt worden. Jetzt folgte der zweite Turnus. Ziel war und ist es, noch vor der Winterpause die Pflanzen bestimmten physikalischen Reizen auszusetzen, um zu erforschen, ob physikalische Verfahren eine wachstumsfördernde Wirkung ausüben und damit die Pflanzenbestände leistungsfähiger zu machen. Die möglichen Effekte werden laufend an den Pflanzen beobachtet und sollen im kommenden Jahr – nach der Ernte – abschließend in ihrer Gesamtwirkung analysiert werden. Nach der Vegetationspause im Frühjahr wird es noch eine dritte Behandlung mit Plasmawasser und UV-Licht geben. Wissenschaftlich belegte Tests in Gewächshäusern haben gezeigt, dass plasmabehandeltes Wasser die Gerstenpflanzen widerstandsfähiger gegen u.a. Trockenstress macht. Mit UV-Licht konnte sogar im Feldversuch unter Extrembedingungen bereits eine Ertragserhöhung bei Gerste ermittelt werden.

Juliane Hüttenrauch misst per Zollstock den Abstand zwischen den Düsen der Parzellenspritze und den Gerstenpflanzen.
Per Traktor werden die UV-Lampen über die Parzellen gezogen und die Gerstenpflanzen dementsprechend beleuchtet.
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