Neubrandenburg, 26. April 2024 – Jetzt geht’s nur noch um die Ernte: Im Leitprojekt PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS ist das letzte Forschungsjahr in vollem Gange. Zum Herbst 2024 endet dieses Leitprojekt im Bündnis PHYSICS FOR FOOD. Doch bevor es soweit ist, soll es den Forschenden noch einmal um alle möglichen Daten und Erkenntnisse rund um den Gerstenanbau im Feldversuch gehen. Im vergangenen September war die Wintergerste durch den Unterauftragnehmer Agrarconcept Schneider gedrillt sowie noch vor der Vegetationspause im Winter – gemäß Forschungsdesign – einmal, zweimal oder in der Kontrolle eben gar nicht mit UV-Licht oder Plasmawasser behandelt worden. Das notwendige plasmabehandelte Wasser ist im Leibniz-Institut für Plasmaforschung & Technologie e.V. (INP) in Greifswald hergestellt worden.
UV-Licht und Plasmawasser kommen im Feldversuch zum Einsatz
Im kürzlich begonnenen Frühjahr haben die Fachleute dann die dritte und letzte Behandlung in Angriff genommen. Diese dritte Behandlung geht mit dem Vegetationsbeginn einher – und der war in diesem Jahr gut 3 Wochen früher als im Durchschnitt. Sarah Katharina Limpächer von Hochschule Neubrandenburg sowie Landwirt Marco Schneider haben gemeinsam das UV-Licht auf die Pflanzen gebracht. Hierfür braucht es mindestens zwei Personen, einer fährt den Traktor, während der andere die Schutzplane im Blick hat. Je nachdem, welche Parzellen mit den Leuchtstoffröhren beleuchtet werden soll, muss die Plane entfernt oder zum Schutz der Pflanzen vor dem Licht befestigt sein.
Behandlungen zeigen Effekte
In den folgenden Wochen erhebt Sarah Katharina Limpächer nun regelmäßig einzelne Werte und Daten, die später ausgewertet werden. Dazu gehören zum Beispiel auch Fotos, die sie miteinander vergleichen kann, um zu sehen, wie grün die Parzellen nach einer Plasma- oder UV-Lichtbehandlung aussehen – auch im Vergleich zu unbehandelten Abschnitten. „Nach der ersten Behandlung im Herbst konnten wir durch die im Projekt entwickelten Auswertungsverfahren zeigen, dass die mit UVC behandelten Parzellen etwas grüner waren. Für das menschliche Auge waren diese Unterschiede nicht erkennbar“, gibt Sarah Katharina Limpächer einen ersten Eindruck wieder. Das heißt zunächst, dass Photosyntheseleistung möglicherweise etwas verbessert wurde.
Letzte Daten werden gesammelt
Welche Zusammenhänge und Rückschlüsse diesbezüglich genau möglich sind, soll in nächster Zeit ausgewertet werden. Zunächst sammelt die Projektmitarbeiterin nun alle relevanten Daten, beispielsweise auch zum Stickstoffgehalt, damit im Leitprojekt die letzte Gelegenheit zur Datenerhebung bestmöglich genutzt wird. Nur so können die Forschenden ihre Arbeit vorantreiben und zu einem der Ziele des Bündnisses beitragen: Den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft reduzieren und gleichzeitig den Landwirtinnen und Landwirten aufzeigen, wie die Erträge gesichert werden können.