Berlin, 2. Februar 2023 – Was halten Landwirtinnen und Landwirte von physikalischen Methoden in der Landwirtschaft? Mit dieser und noch mehr Fragen ausgestattet haben sich Andrea Hellmann und Sven Grochowsky von der Hochschule Neubrandenburg auf den Weg nach Berlin gemacht. Beide sind für das PHYSICS FOR FOOD-Teilprojekt TRANSFER, PROCEDURES & PERMISSIONS tätig. Gemeinsam mit Florian Wald, ihr Kollege vom Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) gGmbH und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt PHYSICS FOR FOOD & FEED, hatten sie ein klares Ziel: Die 87. Internationale Grüne Woche.
Interviews mit Landwirtinnen und Landwirten
Kein Wunder, dass es die drei Mitarbeitenden des Bündnisses PHYSICS FOR FODD gern dorthin verschlagen hat. „Endlich war es wieder möglich, eine solche Messe zu besuchen. Somit sind wir mit unseren Fragenbögen gleich hingefahren“, berichtet Andrea Hellmann. Denn im Teilprojekt TRANSFER, PROCEDURES & PERMISSIONS geht es unter anderem um eine Sozialforschung. Es sind daher Landwirtinnen und Landwirte befragt worden.
Es galt, herauszufinden, wie bekannt eigentlich physikalische Behandlungsmethoden im Berufsalltag der Zielgruppe sind. Größe der Höfe, welche Methode bisher auf den Feldern angewendet wurde und ob beispielsweise Plasma als mögliche physikalische Alternative in der Landwirtschaft überhaupt ein Begriff ist, waren weitere Fragen. Immerhin forschen die Bündnispartner in PHYSICS FOR FOOD unter anderem genau an dieser Alternative. „Die Befragten zeigten sich durchweg offen für physikalische Methoden“, fasst Andrea Hellmann zusammen. Allen gemein war die Ansicht, dass es für sie und ihre Höfe wirtschaftlich sein müsse. Dann seien auch andere – vor allem umweltfreundlichere – Methoden denk- und anwendbar. „Die Bäuerinnen und Bauern stehen hinter unserer Forschung. Das Interesse ist da. Einige haben angeboten, weitere Informationen und Herausforderungen aus ihrem Arbeitsalltag mit uns zu teilen“, freut sich Andrea Hellmann.
Nützliche Tipps aus der Praxis
Die Tipps aus der Praxis könnten sehr gut im Projekt verwertet werden und würden einen weiteren Schritt in die richtige Richtung sein – eine Land- und Ernährungswirtschaft mit weniger Chemieeinsatz. Genau dieser Herausforderung stellen sich die Hochschule Neubrandenburg, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald sowie zahlreiche Wirtschaftspartner aus der Region.
Die 87. Auflage der Internationalen Grünen Woche hat nach Veranstalterangaben „ein starkes Comeback zum Jahresanfang“ hingelegt. So ist auf der Homepage am Ende des letzten Messetages 2023 zu lesen, dass es mehr als 300 000 Besucherinnen und Besucher gegeben und sich 1400 Ausstellende aus 60 Ländern präsentiert haben. Die Grüne Woche wird als die traditionsreichste und bekannteste Messe bundesweit bezeichnet. Sie gilt als einzigartige Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau.