Bocksee, 27. Juni 2023 – Wissenswertes rund um die Lupine hat in den vergangenen Tagen im Mittelpunkt gestanden. So hatte die Gesellschaft zur Förderung der Lupine (GFL) nach Bocksee zur Firma SAATZUCHT STEINACH GmbH & Co. KG Interessierte eingeladen. Prof. Eike Stefan Dobers, von der Hochschule Neubrandenburg sowie Projektleiter von PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS, hielt hierbei einen Vortrag.
Eiweißpflanze Lupine ist in mehreren Leitprojekten vertreten
Die Lupine ist als Eiweißpflanze schließlich Teil von PHYSICS FOR FOOD. Ihr Saatgut wird im Leitprojekt PHYSICS FOR SEED TREATMENT mit Plasma behandelt und unter anderem in Bocksee ausgesät. Im Leitprojekt PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS werden Lupinenpflanzen mit Plasmawasser und UVC-Strahlung auf einem anderen Versuchsfeld in Mecklenburg behandelt. Gleichzeitig finden in den Laboren des Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald Versuche zum Wirkungsnachweis statt. Hierbei wird ebenfalls das Saatgut mit Plasma behandelt. Darüber hinaus werden Lupinen im Topf mit Plasmawasser besprüht und die daraus folgenden Prozesse im Klimaschrank dokumentiert.
Prof. Eike Stefan Dobers stellte neben dem Bündnis PHYSICS FOR FOOD und den Forschungen zur Lupine auch die Arbeiten zur Gerste vor, die als Getreidepflanze ebenfalls ihren Platz im Projekt PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS hat. Das Monitoring spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle, denn das Gerstenfeld wird mit zwei physikalischen Verfahren behandelt. Das sind UV-Licht und plasmabehandeltes Wasser. Die rund 25 Zuhörenden aus ganz Deutschland zeigten sich an den physikalischen Ansätzen des Bündnisses interessiert und kamen mit Prof. Eike Stefan Dobers ins Gespräch, ehe sie sich gemeinsam zur Feldbegehung bei SAATZUCHT STEINACH aufmachten.
Internationale Lupinen-Konferenz: Gäste aus aller Welt tauschen sich aus
Der Standort Bocksee der Firma war während der 16. Internationalen Lupinen-Konferenz, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie dem Julius-Kühn-Institut organisiert wurde, ebenfalls als Exkursionsort auserkoren. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt waren für die Konferenz nach Rostock gekommen. Am 21. Juni 2023 war es für sie dann zum Feldbesuch nach Bocksee gegangen, unter anderem zum Projekt PHYSICS FOR SEED TREATMENT.
Bedarf an Lösungen für Lupinenzucht und Lupinenanbau ist groß
Die Gäste, zum Beispiel aus Asien, Südamerika oder Australien, kamen mitunter aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das galt insbesondere für die Vorführung der Saatgutbehandlung mit direktem Plasma auf dem Förderband, das ihnen vorgestellt wurde. INP-Mitarbeiter und Physiker Stefan Horn erklärte den Interessierten alles rund um die Plasmabehandlung. Dr. Nicola Wannicke, Leitprojektleiterin von PHYSICS FOR SEED TREATMENT, konnte als Konferenz-Teilnehmerin Kontakte knüpfen und hielt unter anderem auf dem Versuchsfeld in Bocksee einen Vortrag. Die internationalen Fachleute stellten zahlreiche Fragen; die Projektmitarbeitenden standen dabei Rede und Antwort und merkten: Der Bedarf an Lösungen in der Lupinenzucht und im Lupinenanbau ist groß, vor allem angesichts bestimmter Krankheiten wie der Anthraknose. Physikalische Verfahren können dabei helfen, chemische Mittel zu reduzieren.
