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Bustour bietet einen besonderen Einblick in die Praxis

Greifswald/Vierow/Stralsund, 17. Mai 2023 – Was braucht es, um einen etwas anderen Überblick und Eindruck über das Bündnis PHYSICS FOR FOOD zu bekommen? Eine Bustour zu ausgewählten Stationen und Standorten des Projektes ist offenbar ein probates Mittel.

Genau diese Tour haben Projektpartner kürzlich unternommen. Doch ehe es in den Reisebus ging, verständigten sich die Beiratsmitglieder in ihrer nunmehr 8. Sitzung über den inhaltlichen Stand des Projektes, in dem nun fast alle Leitprojekte in ihre zweite Förderphase gestartet sind.

Größeres Förderband zeigt Behandlung von Lupine mit Plasma

Das Team um Dr. Nicola Wannicke vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP), Projektleiterin von PHYSICS FOR SEED TREATMENT, konnte im Anschluss das neu gebaute Förderband demonstrieren, mit dem eine weitere Plasmaquelle zur Verfügung steht, um größeres Saatgut wie Lupine oder Ackerbohne mit Plasma zu behandeln. Um den Tisch von INP-Mitarbeiter Stefan Horn bildete sich regelmäßig ein kleiner Kreis von Interessierten, denen er die Plasmabehandlung direkt zeigen konnte.

Hafen Vierow betont außerordentlichen Bedarf an physikalischen Alternativen

Nach diesem Intermezzo in den Räumen des INP ging es endlich los auf große Tour durch Vorpommern. Der Reisebus brachte die rund 40 Teilnehmenden zum Hafen Vierow, der mit dem Projekt PHYSICS FOR STORAGE & FOOD zusammenarbeitet. Großes Staunen folgte, denn Geschäftsführer Henning Bligenthal stellte mit seinem Vater Alfred Bligenthal, einer der Sprecher des Bündnisses sowie Senior Berater des Unternehmens, den Hafen vor. Dabei ging es insbesondere um die Herausforderungen in der Schüttgutlagerung. Sie wünschen sich sauberes Schüttgut, ohne Pilze oder Schädlinge, sodass es keine Probleme bei Kontrollen sowie bei den Ausfuhr- und Einfuhrvorschriften gibt. Im Projekt PHYSICS FOR STORAGE & FOOD wird Schüttgut mithilfe eines Förderbandes direkt mit Plasma behandelt, um zum Beispiel Kornkäfer unschädlich zu machen. Für Landwirte ebenfalls von Bedeutung: Es wird an einem Silo mit einem ausgeklügelten Belüftungssystem geforscht, in dem Schüttgut mit Plasmaluft umströmt wird, um Ernten besser gegen Pilzsporen zu schützen und damit länger haltbar zu machen. Das Förderband konnten sich die Gäste direkt vor Ort ansehen und bestätigen, dass das Team um Projektleiter Sebastian Glaß vom Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT) seine Forschungsarbeit an einer größeren Skalierung intensiviert. In einem Hafen als Umschlagplatz werden tonnenweise Erntegüter bewegt – und die gilt es in kurzer Zeit und im besten Fall mit Plasma zu behandeln.

Forscherteam gibt Einblick in die Wirkung von plasmabehandeltem Wasser auf das Pflanzensystem

Von großen Dimensionen zu mikroskopisch kleinen Eindrücken: Dieses Kontrastprogramm erwartete die Gäste dann im Botanischen Garten in Greifswald. Die Mitarbeitenden um Prof. Christine Stöhr von der Universität Greifswald konzentrieren sich bei ihrer Arbeit im Projekt PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS unter der Projektleitung von Prof. Eike Stefan Dobers von der Hochschule Neubrandenburg um die sensiblen Prozesse innerhalb einer Pflanze. Sie erforschen zum Beispiel die Wirkung von plasmabehandeltem Wasser im pflanzlichen System. Apropos Pflanzen: Ingrid Handt, technische Leiterin des Botanischen Gartens, gab darüber hinaus einen kleinen Exkurs in die Pflanzenwelt im Gewächshaus und ließ bei so manchem Betrachter – angesichts von hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit – Sommergefühle aufkommen.

Schiffscontainer wurde nach Stralsund gebracht

Da kam eine Erfrischung in der Braumanufaktur Störtebeker in Stralsund dann gerade recht. Bei einer Bierverkostung tauchten die Teilnehmenden in die Welt der verschiedenen Biersorten ein. Und eines war klar: Über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Einen konstruktiven Austausch hatte es im Vorfeld bei der Besichtigung des Demonstrators im Projekt PHYSICS FOR ENVIRONMENT – unter der Leitung von Prof. Jürgen Kolb – gegeben. Dr. Marcel Schneider vom INP in Greifswald gab einen Überblick zum extra fürs Projekt konzipierten Schiffscontainer der Firma Harbauer GmbH in Berlin. Für die Brauerei in Stralsund ist der Container übrigens extra angepasst worden, um in ein paar Wochen weiter daran forschen zu können, das Ab- bzw. Prozesswasser von Rückständen mittels physikalischer Methoden wie Plasma oder Ultraschall zu befreien.

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