Neubrandenburg/Greifswald, 24. September 2024 – Die beschrifteten Plastikbeutel stehen bereit, der Labordrescher rattert. Sarah Katharina Limpächer, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Neubrandenburg, gibt die Gerstenähren eines Beutels in den Drescher, in dem Gerstenkörner zunächst von der Streu getrennt, in einer Kartusche aufgefangen und gesammelt werden.
Korngewicht und Korngröße werden ermittelt
Nach dem Abknipsen der Ähren von den Gerstenhalmen, dem Wiegen dieser Ähren pro Parzelle und dem Zählen der Spindelstufen von jeweils 25 Ähren einer Parzelle – eine Stichprobe – per Hand ist dies der nächste Arbeitsschritt im Leitprojekt PHYSICS FOR CROPPING SYSTEMS. Jetzt werden die Ähren des per Hand geernteten Quadratmeters der Parzellen gedroschen, um die reinen Körner vorliegen zu haben. Anhand dieser wird das Gesamtgewicht der Körner sowie das Tausendkorngewicht ermittelt. Des Weiteren wird die Korngröße der Probe bestimmt, indem sie in Kategorien eingeteilt wird. Mit einer Siebmaschine, die über 3 unterschiedliche Siebe verfügt, wird die Probe in vier Korngrößen unterteilt und deren prozentualer Anteil je Probe bestimmt.
Zahlreiche statistische Auswertungen stehen an
Letztendlich ist es der Inhalt von 120 Plastikbeuteln, der so bearbeitet wird. Im Durchschnitt der vergangenen Ernte lag das Gewicht pro Parzelle bei rund 600 Gramm, sagt Sarah Katharina Limpächer. Nach dem Wiegen der ersten Parzellen lag das Gewicht in diesem Jahr deutlich höher. Aber erst die Gesamtauswertung wird zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt.
In diesem Zusammenhang geht es vorrangig um die Frage, ob die Behandlung mit Plasmawasser oder UV-Strahlung zu diesen Effekten geführt haben könnte. In einer Excel-Tabelle dokumentieren Sarah Katharina Limpächer und weitere Mitarbeitende jeden ermittelten Wert und können damit die statistischen Auswertungen durchführen, die mit Spannung erwartet werden.
Vier Jahre Feldversuche gehen zu Ende
Im Herbst endet dieses Leitprojekt des WIR!-Bündnisses PHYSICS FOR FOOD, das von der Hochschule Neubrandenburg, dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) und weiteren Wirtschaftspartnern vor rund sechs Jahren ins Leben gerufen worden ist. Nach Laborversuchen haben nun vier Jahre lang Feldversuche in Mecklenburg und Vorpommern stattgefunden. Daraus haben sich nicht nur wechselnde Standorte, sondern auch unterschiedliche Prioritäten ergeben. Letztlich haben die Forschenden ihren Fokus auf Gerste in den Feldversuchen gelegt. Lupine ist v.a. von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am INP Greifswald im Labor und Klimaschränken weiter erforscht und ausgewertet worden, Feldversuche durch die Hochschule Neubrandenburg fanden nur in eingeschränktem Umfang statt. In einigen Monaten werden hierzu die abschließenden Ergebnisse erwartet.